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Anton Josef: Von Metal bis Dialekt

Anton Josef bringt zusammen, was zusammengehört. Nämlich „burgenländische“ Mundartmusik und das auf moderne, lässige Art und Weise. Diese beginnt bei lebensnahen, selbstironischen und humoristischen Texten und endet irgendwo zwischen trockenem Wortwitz, einem Funken Melancholie und höchstwahrscheinlich ein oder zwei Glaserl Wein.

Man kennt dich auch als Tony Stricker aus dem Burgenland. Wo genau bist du her?

Aus St. Georgen, zur Zeit wohne ich in Eisenstadt.

Wann hast du dich entschlossen, Musik zu machen?

Ursprünglich habe ich Schlagzeug gelernt, weil mein Vater Schlagzeuglehrer ist. Dadurch bin ich zur Musik gekommen. Früher habe ich schon immer in einer Band gespielt, so wie heute. Mit der Zeit findet man seine eigene Richtung und irgendwann war mir klar, ich möchte Gitarre spielen und dazu singen.

Deine Texte sind direkt aus dem Leben, das merkt man auch bei den zwei neuesten Songs “Am Weg” und “A Zü”. Warum und wieso singst du im Dialekt?

Witzigerweise habe ich früher in einer Metal-Band gespielt. Wir hatten einige Auftritte als Spaßpartie. Irgendwann habe ich dann angefangen, mit der Akustik-Gitarre für mich selbst zu musizieren. Und irgendwann habe ich mir gedacht, dass ich mich mit Englisch nicht so ausdrücken und meine Gedanken nicht in Worte fassen kann. Ich habe mir dann gedacht: “Probiers einfach so, wie du sprichst.” Das Feedback der Leute war gut, und dann bin ich dabei geblieben.

Der Song “Festival Fever” ist dein größter Hit auf Youtube. Warum denkst du, ist gerade dieser Song so beliebt?

Ich glaube, das hat sehr viel mit der Post-Covid-Phase zu tun. Es war das erste Nova Rock nach der Corona-Zeit. Und die Leute wollten wieder auf Festivals gehen, und das hat man sehr stark gemerkt. Die Besucher in der Grill & Chill Area bei der Singer-Songwriter-Bühne waren auch sehr motiviert. Das Video zu “Festival Fever” haben wir direkt dort gedreht.

Im Jahr 2022 am Nova Rock auf der Singer-Songwriter-Stage, 2023 am Nova Rock auf der Red Bull Stage. Kürzlich abgeliefert am Picture On Festival auf der Hauptbühne vor einem mega Publikum. Was ist das für ein Gefühl, wenn man merkt, dass es bergauf geht?

Es ist schon sehr leiwand! Vor allem, wenn man vor fremdem Publikum spielt und auch merkt, dass die Resonanz riesig ist. Denn am Anfang spielt man oft vor Freunden und Familie. Natürlich freue ich mich, wenn Bekannte dabei sind, aber das Ziel ist es auch, neues Publikum zu erreichen und die Fanbase zu erweitern. Das war am Nova Rock cool. Wir hatten 10 Leute von uns dabei, und der Rest waren Leute, die vorbeigegangen sind und dann auch bei uns geblieben sind. Und am Picture On war das jetzt nochmal größer. Nach 3 Liedern kamen eine Menge Leute!

Anton Josef am Picture on Festival 2023 © Capture the Show

Du bist Kindergartenpädagoge und Musiker. Lassen sich diese zwei Jobs gut verbinden?

Auf jeden Fall! Wenn ich in Eisenstadt spiele, kommen viele Kinder mit den Eltern zu den Auftritten. Im Kindergarten gibt es eine Ecke mit CDs, in der die Kinder selbst Musik auflegen können. Da findet man zwischen Kinderliedern auch mein Album “Is wias is” (lacht)

War dein Plan schon immer, mit Band zu spielen, oder kam das mit der Zeit dazu?

Es ist irgendwann so passiert. Meine erste EP wurde solo und akustisch aufgenommen. Das erste Album haben wir dann mit Band aufgenommen. Mittlerweile hat sich das so herauskristallisiert, weil einfach mehr Energie dahinter ist. Und auf Festivals und Konzerten kann man dem Publikum auch mehr bieten. Mit dem Solospielen werde ich aber nicht aufhören, da auch das seinen eigenen Charme hat.

Jemand hat sich dein Logo auf den Fuß tätowieren lassen. Wie fühlt sich das für dich an?

Also man muss schon mal erwähnen, dass er sich von MIR das Logo auf den Fuß stechen lassen hat! (lacht) Er ist ein Freund von mir und wollte ein Shirt mit dem Logo darauf kaufen. Leider hatte ich keines mehr, und somit meinte er, dass er sich das Logo stattdessen tätowieren lassen will. Und zwar von mir! Gecheckt haben wir das über einen befreundeten Tätowierer. Natürlich unter strenger Anleitung, sonst hätten wir das niemals gemacht. (lacht)

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Wo gibt’s deine Musik zu kaufen, und kommt eine Platte oder ein neues Album?

Die Singles und das 2019 erschienene Album gibt’s zum Hören auf Spotify. Kaufen kann man sie auf iTunes Music und auf Amazon Music. Das Album “Is wias is” kann man physisch als CD auch bei mir bei den Konzerten erwerben. Geplant ist, dass im September eine weitere Single auf den Markt kommt. Anfang nächsten Jahres werden wir eine weitere veröffentlichen sowie ein neues Album.

Was wünschst du dir für die österreichische Musikszene?

Dass die Leute die Möglichkeit haben, ihre Musik unter die Leute zu bringen. Es gibt natürlich immer wieder Aktionen, wo österreichische Musik gefördert wird. Man schaut seit der Corona-Zeit vermehrt darauf, dass auch im Radio mehr Musik aus dem Land gespielt wird. Aber es ist natürlich nicht einfach für die Musiker, und da heißt es dranbleiben. Und irgendwann wird sich die Mühe auszahlen. Falls nicht, ist man um eine Erfahrung reicher.